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Cannabisprävention an bayerischen Schulen – ein Gesamtkonzept

Der Anstieg des Cannabiskonsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, das durchschnittlich frühe Einstiegsalter sowie die besonderen Risiken des Cannabiskonsums in der Altersgruppe bis 25 Jahren machen eine frühzeitige Prävention wichtig. Schule und Familie stellen dabei als zentrale Lebenswelten junger Menschen entscheidende Zugangswege für die Cannabisprävention dar, wobei die differenzierten Bedarfe der unterschiedlichen Altersgruppen berücksichtigt werden müssen.

Das Bayerische Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) im LGL nimmt daher, neben weiteren Lebenswelten, besonders das Setting Schule in den Blick und verfolgt ein umfassendes Konzept, mit dem die Sucht- und Cannabisprävention an Schulen gestärkt wird. Ziel ist dabei die Förderung von Abstinenz bezüglich Cannabis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie eines verantwortungsvollen Umgangs. Um diese übergeordneten Visionen zu erreichen, soll Schule als Ort ganzheitlicher Bildung sowie als Setting für Cannabisprävention gestärkt werden.

Das Konzept orientiert sich an den Bedarfen und Lebenswelten der Zielgruppen und bindet dazu bestehende Strukturen, Netzwerke und Angebote ein. Die konzeptionelle Planung erfolgt unter engem und stetigem Einbezug der Wissenschaft und Praxis. Eine beratende Runde aus neun Vertreterinnen und Vertretern der Suchtpräventionspraxis, der Wissenschaft und Forschung sowie der Schullandschaft begleitet das Vorhaben.

Inhaltliche Ausgestaltung

Das Konzept verfolgt vier Strategien:

  • Förderung einer abgestimmten Suchtpräventionskultur sowie unterstützender Rahmenbedingungen an Schulen
  • Sensibilisierung und Qualifizierung von Schulpersonal
  • Proaktive Elternarbeit
  • Ansprechende und zielgruppengerechte Wissens- und Kompetenzvermittlung für Schülerinnen und Schüler

Damit die Strategien erfolgreich umgesetzt werden können, ist es nötig, die kommunalen Rahmenbedingungen entsprechend zu stärken. Weiterhin ist es erforderlich, das Konzept sowie dessen Inhalte und Angebote bei den Zielgruppen durch eine angepasste Kommunikation bekannt zu machen. Im Fokus des Konzepts steht außerdem die Qualitätssicherung – um diese zu gewährleisten, werden eine begleitende Prozessevaluation, ein kontinuierliches Monitoring sowie eine Ergebnisevaluation angestrebt.

Um Jugendliche in Lebenswelten auch außerhalb der Schule zu erreichen, sollen zukünftig weitere Settings, z. B. im kommunalen Umfeld (Jugendzentren), der Familie oder Hochschulen, betrachtet und Konzepte für die Cannabisprävention entwickelt und gefördert werden.

Darstellung des Gesamtkonzeptes als Haus mit vier Pfeilern und Querschnittsaufgaben als Basis

Die Grafik stellt die vier zentralen Strategien des Gesamtkonzeptes sowie Querschnittsaufgaben schematisch dar.