Seelische Gesundheit leben!

Die Münchner Woche für Seelische Gesundheit
(2. Preis im BGPP 2010)

Anlass

Jährlich findet am 10. Oktober der Welttag für Seelische Gesundheit statt, 1992 ins Leben gerufen von der WHO und der World Federation of Mental Health. Auf Initiative des Münchner Bündnisses gegen Depression und in Kooperation mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt beschlossen Ende des Jahres 2008 rund 60 Vertreter von Organisationen, Einrichtungen, Vereinen und Behören in München, diesen Gedenktag als Anlass zu nehmen für eine Aktionswoche zum Thema Seelische Gesundheit mit Angeboten und Veranstaltungen in München und Umgebung.

Projektziele

In Anlehnung an die Erklärung von Helsinki der europäischen Gesundheitsminister 2005 ("Keine Gesundheit ohne seelische Gesundheit") soll die Woche für Seelische Gesundheit (WSG) das Bewusstsein für die Bedeutung psychischen Wohlbefindens fördern: Information und Aufklärung über psychische Gesundheit und Erkrankungen, Prävention und Beratung, Enttabuisierung des Themas. Ansprache einer breiten Öffentlichkeit, niedrigschwelliger Zugang zum Thema und Überblick über die Versorgungsangebote. Förderung der fachlichen Vernetzung der Anbieter.

Umsetzung

Projektstart im Herbst 2008, Gründung einer Arbeitsgruppe mit Vertretern von 30 Einrichtungen, koordiniert vom Münchner Bündnis gegen Depression. Für die WSG vom
5. bis 11. Oktober 2009 wurde ein vielfältiges Informations- und Teilhabeangebot für alle Bürger erarbeitet. Das Projekt lebt von der gemeinsamen Initiative lokaler Akteure, die sich mit eigenverantwortlich organisierten Angeboten einbringen.

• 160 Veranstaltungen in sieben Tagen im Stadtgebiet und den Landkreisen Bad Tölz, Freising und Gröbenzell, organisiert von 109 Akteuren aus den Bereichen Gesundheit, Soziales, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik, Kunst/Kultur. Die Angebote sind unterteilt in "Informieren" (Vorträge, Diskussionen, Tag der offenen Tür, Infostand u.a.), "Mitmachen" (Workshop, Selbsthilfe, Sport, Kreativ sein), "Erleben" (Film, Konzert, Theater, Ausstellung) und "Feiern" (Fest, Jubiläum, Tanz).
• Zentrales Instrument zur Realisierung war der Internetauftritt www.woche-seelische-gesundheit.de, er diente als Registrierungs- und Kommunikationsplattform für Mitveranstalter (Bekanntgabe von Veranstaltungen, Ideenaustausch, Kooperation) sowie als Informationsplattform für Besucher und Berichterstatter.
• Pro Veranstaltung wurden durchschnittlich 40 Personen erreicht, insgesamt nahmen mehr als 6.000 Menschen die Angebote der Woche wahr (Besucherbefragung bei 72 Veranstaltungen: 71% Frauen, 29% Männer, Durchschnittsalter 44 Jahre; 58% kamen aus privatem, 33% aus beruflichem Interesse). Positives Teilnehmerecho, große Medienresonanz.

Das Projekt wird fortgesetzt mit der WSG 2010 im Oktober in München; daneben gibt es Anfragen aus bayerischen Städten zur Übernahme des Konzepts (Erlangen, Rosenheim). In Planung ist ein Handbuch, das Multiplikatoren bei der Umsetzung unterstützt.

Dokumentation: Projektbericht, Veranstaltungskalender, Ankündigungsposter und Postkarten, Pressespiegel, Bilder und Film

Ressourcen, Finanzierung

Mischfinanzierung aus öffentlicher Förderung (Referat Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München, Bezirk Oberbayern) und Sponsoring aus Versorgung und Wirtschaft. Der personelle Koordinationsaufwand wurde über bestehende Strukturen geleistet (Geschäftsstelle des Münchner Bündnisses gegen Depression mit 1,5 Mitarbeitern).

Kommentar im Projekt

"Die Münchner Woche für Seelische Gesundheit kann in vielerlei Hinsicht als erfolgreiche Premiere bewertet werden: Eine große Anzahl an Akteuren und durch diese organisierte Veranstaltungen zeigen, dass das Projekt als gemeinsames Anliegen verstanden und angenommen wird … Eine große Anzahl an Besuchern beweist das Interesse und den Bedarf … Das große Medieninteresse unterstreicht die Relevanz … Die Unterstützung der Landeshauptstadt München und des Bezirks Oberbayern ist ein Signal für die politische Bedeutung, die dem Thema zugeschrieben wird."

Besucherstimmen: "Die Woche greift Themen auf, die oft verschwiegen werden. Raus aus dem Schatten! Mehr davon!" – "Ich bin begeistert von dem breiten Angebot" – "Eine gute und informative Sache"