Queer Cafe International (QCI)

Treffpunkt für LGBTIQ*-Geflüchtete, Migrant*innen und Einheimische der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.

Gegründet im September 2016 entstand das QCI durch den Wunsch, einen geschützten Rahmen für den Austausch über queeres Leben in Nürnberg und Umgebung zu schaffen.

Bei Besuchen in WGs für queere Geflüchtete war sehr deutlich geworden, dass eine offenere Form benötigt wird, um Informationen und Beratungen anzubieten. So entstand die Idee eines Treffpunkts mit Café-Atmosphäre.

Ziele

Zwei Ziele sind seit dem Start des Projekts verfolgt und umgesetzt worden:

Zum einen die Etablierung des QCI als Adresse und feste Anlaufstelle für queere Geflüchtete, um offen über ihr Leben in Deutschland, ihre Sexualität, Partnerschaft, spezifische Ver­anstaltungen u.v.m. zu sprechen; zum anderen die HIV/STI-Testangebote des Checkpoint Nürnberg bekannt zu machen.

Umsetzung

Das Café hat von Anfang an einen Rahmen geschaffen, in dem Kontakte gefördert werden und sich ein selbstbewusstes, aufgeklärtes, queeres Leben entwickeln kann.

Durch das Engagement von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Vereine können Geflüchtete in ungezwungener Atmosphäre über die Arbeit von Fliederlich und des Checkpoints der AIDS-Hilfe informiert werden.

  • Allein die stetige Präsenz der AIDS-Hilfe sorgt für Aufmerksamkeit für HIV und andere STI. In mehreren Beratungsräumen nebenan gibt es fachliche Beratung für die Geflüchteten.

Das QCI hat es geschafft, das Wissen über die Arbeit der AIDS-Hilfe und den Checkpoint Nürnberg zu etablieren und regelmäßige Tests im Checkpoint selbstverständlich werden zu lassen.

Außerdem fanden 2019 zwei Test-Aktionen bei Fliederlich während der Café-Zeiten in abgetrennten Nebenräumen statt.

Der Checkpoint Nürnberg wird von einem Großteil der Café-Gäste genutzt. Für Geflüchtete ist das Test-Angebot kostenlos.

Auch die Selbsthilfe wird durch das Café gefördert und so finden sich immer wieder Sprachmittler unter den Gästen

Bis zu 30 Gäste werden wöchentlich begrüßt.

Den Großteil der ca. 100 regelmäßigen Besuchenden bilden geflüchtete MSM.

LGBTIQ*-Geflüchtete erhalten Unterstützung bzw. Sozial-Beratung und Weitervermittlung bei allen Fragen wie zu Unterkunft, Umzug, Anerkennungsverfahren, Residenzpflicht, Widerspruch, Kirchenasyl, Abschiebung, Deutsch-Kurse, berufliche Integration, Wohnungssuche, Gewalt, Mobbing, Drohungen, Drogen, Sexualität, Gesundheit und sexuell Gesundheit sowie finanzielle Hilfen.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Das Projekt läuft seit September 2016. Bis zu 30 Gäste werden wöchentlich begrüßt. Trägerschaft und Projektkoordination

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation von Fliederlich e.V. - queeres Zentrum Nürnberg und der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.

Kommentar aus dem Projekt

„Fazit: Wir wissen allerdings, dass die Testung und Behandlung der einen oder anderen Geschlechtskrankheit für die meisten Geflüchteten keine Priorität hat.
Im Vergleich zu den existenziellen Sorgen, von denen sie täglich eingeholt werden können, ist das kein Wunder. Es ist somit unerlässlich, sich ganz allgemein auf die Situation der Geflüchteten einzulassen. Auch wenn das manchmal nur bedeutet, Kuchen zu besorgen, Kaffee und Tee zu kochen, den Tisch zu decken und persönlich jeden Gast zu begrüßen und zu verabschieden.“

Kontakt

AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.
Ansprechpartner: Uwe Gerdelmann
Entengasse 2, 90402 Nürnberg
Telefon: 0911-2309035
E-Mail: uwe.gerdelmann@aidshilfe-nuernberg.de

info@aidshilfe-nuernberg.de

Stand der Projektinformation: März 2020