Masern? Ich bin geimpft!
Förderung der Impfbereitschaft junger Erwachsener – Eine gemeinsame Kampagne der Landeshauptstadt München und des Bayerischen Gesundheitsministeriums
Der Anteil der Masernerkrankten jenseits des Kindes- und Jugendalters nimmt in den letzten Jahren zu. Die Masernepidemie im Sommer 2011 hatte einen Schwerpunkt in Bayern (436 Fälle) und hier insbesondere in München (156 Fälle). Junge Erwachsene waren besonders betroffen, da diese Gruppe deutliche Lücken in Impfschutz aufweist. Die Hospitalisierungsrate war mit 43% sehr hoch.
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut hat die Indikation für die Masernimpfung seit dem Jahr 2010 ausgeweitet auf nach 1970 geborene Erwachsene.
Projektziele
Stärkung der Aufmerksamkeit, Aufklärung über das Thema „Masern“ und Förderung der Impfbereitschaft durch Öffentlichkeitsarbeit, Verringerung der Masernfälle bei jungen Erwachsenen, langfristig Steigerung der Durchimpfungsraten.
Umsetzung
Gründung der Arbeitsgruppe „Masernkampagne“ im Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Stadt München und Ausschreibung einer Werbekampagne mit der Aufgabe, das Problembewusstsein von jungen Erwachsenen zu stärken und sie zu motivieren, sich gegen Masern impfen zu lassen (Herbst 2011). Entwickelt wurde eine multimodale, zielgruppenorientierte Impfkampagne, die je nach finanziellen Ressourcen auch in Teilen umgesetzt werden kann. Sie umfasst folgende Elemente:
. Kinospot: Präsentation am 7. März 2013 bei einer gemeinsamen Pressekonferenz des RGU und des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit, anschließend wurde der Spot für 13 Wochen in Münchner Kinos (36 Säle) gezeigt, wodurch etwa 800.000 Personen erreicht wurden. Er greift mit dem den Besuch einer Musikveranstaltung mit DJ eine alltägliche Erfahrung junger Erwachsener: In einer 30-Sekunden-Sequenz mit Musikuntermalung wird die Übertragung der Maserninfektion als Tröpfcheninfektion dargestellt; der DJ ruft schließlich zur Impfung auf.
- Begleitende Medienarbeit, u.a. 80 Deckenplakate in U-Bahnen, Plakate in städtischen Einrichtungen und Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder in München; zum Bayerischen Impftag 2013 wurden die Poster landesweit an niedergelassene Ärzte und Apotheker verschickt. Von den Plakaten wird mittels QR-Code direkt auf eine Informationsseite zu Masern weitergeleitet (www.schutz-impfung-jetzt.de). Präsentation auf Infoscreens in öffentlichen Verkehrsmitteln und Auslage von Edgar-Cards in Gaststätten.
- Geplant sind Veranstaltungen für die Zielgruppe junger Erwachsener, bei denen zum Thema Maßnahmen aufgeklärt wird und zur Impfung motiviert werden soll. Die Plakataktion kann auf den öffentlichen Raum ausgedehnt werden.
Dokumentation: Projektbericht, Posterpräsentation der Nationalen Impfkonferenz 2013, Plakate, Postkarten. Der Kinospot ist abrufbar unter www.muenchen.de/rathaus/stadtverwaltung/Referat-fuer-Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Masern.html
Ressourcen, Finanzierung
Die Finanzierung erfolgt anteilig durch den Etat der zuständigen Abteilungen und der Öffentlichkeitsarbeit des Referates für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt sowie durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit als Kooperationspartner.
Kommentar aus dem Projekt
„Die Kampagne kam sehr gut an bei der Zielgruppe junger Erwachsener sowie in Fachkreisen, die hier als Multiplikatoren wirken, soweit durch die genannten Zahlen beurteilbar.“ – „Durch den modularen Konzeptaufbau kann die Kampagne bedarfsgerecht und ressourcensparend eingesetzt werden. Außerdem ist sie von anderen Akteuren kostengünstig umsetzbar. Der Kinospot liegt digital vor und ist mit Originalton auf Flatscreen demonstrierbar. Es zeigt sich, dass der Einsatz moderner digitaler Medien geeignet ist, junge Menschen in ihrer Umgebung, zum Beispiel beim Kinobesuch, zu erreichen.“
Kontakt
Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München
Ansprechpartner: Christian Groffik, Dr. med. Heidi Cohn
Bayerstraße 28a, 80335 München
Tel. 089-233-47803
www.gvo-gf4.rgu@muenchen.de
www.gs-ifs.rgu.muenchen.de
Stand der Projektinformation: Dezember 2013