7. IBK-Preis
für Gesundheitsförderung und Prävention 2019

Gruppenbild von allen Nominierten

© Dietmar Mathis

Am 11. April hat die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) den 7. IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention im Rahmen eines Fachsymposiums im Festspielhaus Bregenz verliehen. Erstmals wurde der Preis in den drei Kategorien „Ehrenamtliches Engagement“, „Kreativität“ und „Nachhaltigkeit“ vergeben. Zusätzlich ging ein Sonderpreis an ein Projekt, das alle drei Kategorien auf sich vereinen konnte. Die Preise waren mit je 3.000 € pro Kategorie dotiert. Einer der Preisträger kommt aus Bayern!

Prämiert wurden innovative, nachhaltige und multiplizierbare Projekte im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention, die mit angemessenem Aufwand umgesetzt wurden. Als Best-Practice-Beispiele sollen sie über die Länder- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt gemacht werden, Ideen für andere Projekte geben und zum Erfahrungsaustausch anregen.

104 Projektträger hatten sich um die attraktiven Preise beworben. Fünf nationale Jurys nominierten daraus 25 Projekte. In Bayern koordinierte das ZPG den Wettbewerb. Eine internationale Hauptjury ermittelte dann die Siegerprojekte.

Kategorie „Ehrenamtliches Engagement“: „Senioren helfen Senioren – Sorglos daheim!“ (Deutschland / Bayern)

Sieger in der Kategorie „Ehrenamtliches Engagement“ wurde ein Projekt aus Bayern. Das Projekt „Senioren helfen Senioren – Sorglos daheim!“ von der Seniorengemeinschaft Wertingen-Buttenwiesen e.V. Bei diesem Projekt bieten rüstige und aktive Seniorinnen und Senioren hilfebedürftigen Mitgliedern des Vereins ihre Unterstützung im Alltag an, damit diese möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung verbleiben können. Die Initiative wurde ganz und gar von Betroffenen initiiert, so die Begründung der Jury, und stehe auf einer soliden Basis. Was 2012 klein begann, präsentiert sich heute in der kleinen bayerischen Gemeinde als vorbildlich verankertes Angebot mit einer breiten Palette von Dienstleistungen, die gemeinsam entwickelt werden und sich großer Nachfrage erfreuen, wie z.B. häusliche Hilfsdienste oder ein Fahrservice. Darüber hinaus setzt sich der Verein auch für „Wertingen barrierefrei“ ein. In nur fünf Jahren wurde die Zahl der Mitglieder mehr als verzehnfacht, wodurch für Nachwuchs und Nachhaltigkeit gesorgt ist. Ein weiterer Pluspunkt, der die Jury überzeugte.

Kontakt: www.sgw-wertingen.de

Kategorie „Kreativität“: „Stägestadt St. Gallen“ (Schweiz)

Sieger in der Kategorie „Kreativität“ wurde das Projekt „Stägestadt St. Gallen“ der gleichnamigen Projektgruppe, die das Treppensteigen als Fitnesstraining und Wellnessprogramm vermittelt. St. Gallen gilt mit einer Treppendichte von rund 13.000 Treppenstufen als die inoffizielle „Stägestadt“ der Schweiz. Der niederschwellige und einfache Ansatz des Projekts zur Bewegungsförderung im Alltag überzeugte die Jury ebenso, wie die Umsetzung der Idee, die sich an der gegebenen Infrastruktur im öffentlichen Raum orientiert und kaum Investitionen erforderlich macht. Darüber hinaus ist das Projekt leicht zu multiplizieren. Stufe um Stufe und unter Einbezug der Bevölkerung und ihrer kreativen Ideen wird die Treppe zum Ort sozialer Vernetzung – und das an der frischen Luft und alles gratis. Überzeugt waren die Juroren auch vom großen Ideenreichtum und der Verknüpfung des Projekts mit dem Stadttourismus St. Gallen und nicht zuletzt vom großen Engagement der Initiativgruppe.

Kontakt: www.staegestadt.ch

Kategorie „Nachhaltigkeit“: „Kommunale Initiative BEreit“ (Deutschland / Baden-Württemberg)

Siegerprojekt der Kategorie „Nachhaltigkeit“ wurde das Projekt „Kommunale Initiative BEreit“ der Gemeinde Riegel in Baden-Württemberg. „Kleine Gemeinde, großes Engagement“, so die auf einen kurzen Nenner gebrachte Begründung der internationalen Jury für das dritte Siegerprojekt. Die kommunale Initiative „BEreit“ steht für ein partizipativ entwickeltes Angebot zur Förderung der Bürgerbeteiligung bei der Ortsentwicklung, der Unterstützung von Gemeinschaftsangeboten, der sozialen Einbindung von Einzelpersonen oder der Stärkung der Gesundheitskompetenz der Menschen. Überzeugt hat das Projekt gleichermaßen durch seine strukturelle Verankerung von Bürgerbeteiligung in die Gemeindeverwaltung mit der Einrichtung einer professionell besetzten Koordinationsstelle, wie auch durch die große Wertschätzung engagierter Bürgerinnen und Bürger.“

Kontakt: www.bereit-riegel.de

Sonderpreis: „Von b.free zu b.froobie – oder von der Verhaltensprävention zur Verhältnisprävention“ (Deutschland / Baden-Württemberg)

Ein Sonderpreis mit ebenfalls 3.000 Euro erhielt das Projekt „Von b.free zu b.froobie – oder von der Verhaltensprävention zur Verhältnisprävention“ von Rotary b.free UG in Konstanz. Nach Meinung der Jury verdiene es diese Initiative ganz besonders mit einem Sonderpreis ausgezeichnet zu werden, da sie alle drei Kategorien Nachhaltigkeit, ehrenamtliches Engagement und Kreativität gleichermaßen auf sich vereine.

Das Projekt „b.free“ gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen im Landkreis Konstanz besteht schon seit 2005. Gemeinsam mit dem Start-up „froobie“ wurde 2018 „b.froobie“ daraus. Die Maßnahme geht von Jugendlichen aus, die dem Problemthema Alkohol an einem beliebten Treffpunkt am Seerhein in Konstanz nicht mit Anprangerung oder Repression, sondern mit einer kreativen Lösung begegnet. Die jungen Leute setzen sich nicht nur für sich und ihren Lebensraum ein, sondern auch für andere Bevölkerungsgruppen, die den Ort gerne nutzen. Mit Hartnäckigkeit und guten Argumenten überzeugten die Initianten auch die Verwaltung der Stadt. Entstanden ist eine gesundheitsförderliche Lebenswelt ohne Vandalismus und Drogen - und das durch eine friedliche Maßnahme ohne Mahnfinger, aber mit viel Nachahmungspotential.

Kontakt: www.b-free-rotary.de

Textquelle: Bodensee-Informationsdienst, Mediendienst der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) - Kommission Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.)

Weitere Informationen zu allen nominierten Projekten des 7. IBK-Preises für Gesundheitsförderung und Prävention sind unter www.ibk-gesundheit.org abrufbar.

Nominierungen 2019 aus Bayern

Die folgenden Projekte aus Bayern waren für den 7. IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention 2019 nominiert:

Kategorie „Ehrenamtliches Engagement“

Kategorie „Kreativität“

Kategorie „Nachhaltigkeit“