HIV und Soziale Arbeit

Präventionsstunden an den Beruflichen Schulen Schönbrunn, gestaltet von Studierenden der Hochschule Landshut

Erfahrungen aus der Arbeit in der Aidshilfe Bochum e.V. waren Anlass für die Gestaltung eines Seminars zum Thema Gesundheitsförderung an der Hochschule Landshut. Das Konzept: Studierende führen an den benachbarten Beruflichen Schulen Schönbrunn HIV-Präventionsveranstaltungen durch, deren Inhalte sie selbst entwickeln.

Ziele

Zehn bis zwölf Veranstaltungen zur HIV-Prävention an den Beruflichen Schulen Schönbrunn jährlich im Wintersemester, geplant und durchgeführt von Studierenden der Hochschule Landshut. Die Studierenden erweitern ihr Wissen über HIV und relevante Zusammenhänge und erwerben Kompetenzen in der Jugend- und Erwachsenenbildung, die Berufsschüler erwerben Wissen zu HIV und zur HIV-Prävention.

Umsetzung

Jedes Wintersemester wird an der Hochschule Landshut ein Seminar angeboten, das jeweils von etwa 20 bis 30 Studierenden des Fachbereichs Soziale Arbeit belegt wird. Inhalte sind:

  • Einführung zum Thema HIV/Aids mit epidemiologischen Daten und Informationen zu Übertragungswegen, Schutzmöglichkeiten, HIV-Test und dem Leben mit HIV sowie zu Grundlagen erfolgreicher Präventionsarbeit (Materialien der BZgA)
  • Einbindung von Methoden: In jeder Kursstunde werden kleinere Sequenzen mit Methoden durchgeführt, die auch Teil einer Präventionsveranstaltung sein können.
  • Die Einbindung von Vertretern aus der Praxis (HIV-Schwerpunktarzt oder Fachkräfte aus der AIDS-Beratungsstelle Niederbayern) gibt einen Eindruck, welchen Belastungen und Stigmatisierungen Personen mit HIV im ländlichen Raum ausgesetzt sein können.
  • Die Studenten erarbeiten Konzepte für eine 90-minütige Präventionsveranstaltung und wählen
  • Die Studierenden werden auf verschiedene Berufsschulklassen aufgeteilt und führen dort in Vierergruppen die Präventionsveranstaltung durch. Lehrkräfte und die betreuende Professorin sind nicht anwesend, um den Schülerinnen und Schülern einen geschützten Raum zu geben.

Seit dem Wintersemester 2014/15 werden die HIV-Präventionsstunden im Anschluss evaluiert (Fragebogen für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler).

Dokumentation: Projektbericht, Unterlagen einer HIV-Präventionsstunde (exemplarisch)

Ressourcen und Finanzierung

Die Begleitung der Studierenden erfolgt im Rahmen des Seminars „HIV und Soziale Arbeit“. Die Studierenden erhalten keine Vergütung, etwaige Kosten für Kopien, Laminierungen von Materialien oder ähnliches werden aus dem Budget der Fakultät finanziert. Die Informationsmaterialien zum Weitergeben an die Schülerinnen und Schüler werden bei der Deutschen AIDS-Hilfe und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kostenlos bestellt.

Kommentar aus dem Projekt

„Aufgrund der Vorerfahrungen der Professorin aus der Arbeit in einer Aidshilfe entstand die Idee, zu dieser Thematik einen Workshop für Studierende in Kooperation mit der benachbarten Berufsschule anzubieten. Diese war über das Angebot sehr dankbar und in Gesprächen mit Lehrkräften wurde von einem eher sorglosen Umgang der Schüler/innen in Bezug auf Risiken für sexuell übertragbare Krankheiten berichtet.“

Kontakt

Hochschule Landshut
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Sigrid A. Bathke
Am Lurzenhof 1, 84036 Landshut
Telefon: 0871 506-455
bathke@haw-landshut.de

Stand der Projektinformation: Juni 2015