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Hitzemaßnahmenplan für vollstationäre Pflegeeinrichtungen

Entwicklung von Qualitätsstandards hinsichtlich großer Hitze für vollstationäre Altenpflegeeinrichtungen als klimasensible Bereiche

Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin am Klinikum der Universität München

Im Zuge des Klimawandels kommt es zunehmend zum Anstieg von Häufigkeit, Dauer und Intensität von Hitzewellen. Besonders ältere Menschen sind davon betroffen und tragen den Großteil der hitzebedingten Krankheitslast. Vor allem bei Pflegebedürftigen vereinen sich viele Risikofaktoren für hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Hitzeschutzpläne gehören in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern leider noch nicht zum Standard.

Ziele

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und bundesweite Verbreitung von Qualitätsstandards hinsichtlich großer Hitze für vollstationäre Altenpflegeeinrichtungen als klimasensible Bereiche, basierend auf einem modellhaft entwickelten, umgesetzten und evaluierten Hitzemaßnahmenplan.

Umsetzung

Die Erstellung eines für den Pflegealltag bedarfsgerechten Hitzemaßnahmenplans erfolgte in enger Zusammenarbeit mit sieben Münchner Pflegeeinrichtungen. Erster Schritt war die Durchführung einer Bedarfsanalyse unter 233 Mitarbeitenden der kooperierenden Einrichtungen. Auf Basis der Ergebnisse erfolgte die Entwicklung des Maßnahmenplans und eine Einweisung in die Handhabung. Nach Beginn der Pilotphase sind Qualitätskriterien zur Umsetzung der Maßnahmen auf Grundlage des finalen Plans zur Integration in bestehende Qualitätsmanagementsysteme entwickelt worden. Somit ist eine dauerhafte Überprüfung der Zielsetzungen gegeben. Die bundesweite Bekanntmachung des Plans wurde mit Hilfe eines Kooperationsnetzwerks kommunaler Partner sowie teilnehmenden Einrichtungen und weiterer Multiplikatoren aus dem Pflegebereich realisiert.

Zu den Hauptergebnissen des Projekts zählen:

  • 1. Der zielgruppengeprüfte „Hitzemaßnahmenplan für stationäre Einrichtungen – Empfehlungen aus der Praxis für die Praxis“ inklusive Druckvorlagen wie z. B. Kommunikationswege und Informationsmaterialien wurde entwickelt.
  • 2. Ergebnisse aus zwei Erhebungen in stationären Pflegeeinrichtungen zur Wahrnehmung von und zum Umgang mit Hitze als Gesundheitsgefahr wurden ermittelt.
  • 3. Ein Leitfaden Hitze für das Qualitätsmanagement mit einem Aufbau gemäß Expertenstandard wurde erstellt.
  • 4. Wissenschaftliche Veröffentlichungen erfolgten.
  • 5. Ein Netzwerk aus Kooperationspartnern und Multiplikatoren zur Verstetigung des Plans hat sich gebildet.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Das Projekt wird von Oktober 2018 bis September 2020 im Rahmen der „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ umgesetzt. Benötigte Mittel werden durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zur Verfügung gestellt. Zu den Projektpartnern gehören das Referat für Gesundheit und Umwelt und das Sozialreferat der Stadt München, das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), das Zentrum für Qualität in der Pflege und die Landessanitätsdirektion Steiermark.

Trägerschaft und Projektkoordination

Projektträger ist die Arbeitsgruppe Globale Umweltgesundheit des Instituts und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin am Klinikum der Universität München. Die Koordination erfolgt durch Dr. Julia Schoierer und Hanna Mertes.

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation

Die Qualitätssicherung der Projektumsetzung wird durch abgestimmte Meilensteine und Erfolgsindikatoren mit dem Fördergeber sichergestellt. Zudem werden verpflichtende jährliche Zwischenberichte und -nachweise angefertigt sowie eine Evaluation zur Überprüfung der Qualität des Maßnahmenplans durchgeführt.

Kommentar aus dem Projekt

„Dieses Projekt schließt eine Vielzahl von Berufsgruppen ein, die in der Gesundheitsversorgung beteiligt sind, um damit zu einer effizienteren Gesundheitsversorgung beizutragen. Der entwickelte Katalog lässt sich auf weitere Einrichtungsarten übertragen und an deren Bedürfnisse (z. B. Einrichtungen für körperlich oder geistig behinderte Menschen) anpassen.“

Kontakt

Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin am Klinikum der Universität München
Ansprechpartnerin: Hanna Mertes
Ziemssenstraße 1, 80336 München
Telefon: 089-4400-55390
E-Mail: hanna.mertes@med.uni-muenchen.de
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Bildungsmodule-Aerzte/de/bildungsmodule-plan/index.html

Stand der Projektinformation: März 2020