Hans im Glück

Unterrichtseinheit der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern, zur Prävention von Glücksspielsucht

Trotz des gesetzlichen Verbots beteiligen sich Jugendliche an Glücksspielen. Studien zeigen, dass unter 18-Jährige zunehmend auch problematische und pathologische Verhaltensweisen in diesem Bereich entwickeln. In der Arbeitsgruppe Glücksspielsuchtprävention, die die Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern eV (aj) leitet, wurde aus diesem Anlass eine interaktive Methode für den Einsatz in Schulen entwickelt.

Projektziele

In der Unterrichtseinheit erleben die Jugendlichen die Diskrepanz zwischen problematischem Glücksspielverhalten und dem Erreichen von Lebenszielen. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte aus Jugendhilfe, Suchthilfe und Gesundheitsförderung erhalten Informationen zur Affinität von Jugendlichen zu Glücksspielen und werden darin unterstützt, Schülerinnen und Schüler im Klassenverband für das Suchtpotential von Glücksspielen zu sensibilisieren.

Umsetzung

Entwicklung einer interaktiven Unterrichtseinheit zur Prävention von Glücksspielsucht für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8, 9 und 10 durch ein multiprofessionelles Team der Arbeitsgruppe Glücksspielsuchtprävention. Die Materialien sind seit Mai 2013 kostenfrei abrufbar auf der Website der Aktion Jugendschutz.

  • Die Materialien sind konzipiert für eine Doppelstunde (90 Minuten) in Mittel-, Real- und Berufsschulen. Sie umfassen den Ablauf der Stunde, didaktische Hinweise, Kopiervorlagen und Hintergrundinformationen zum Glücksspiel.
  • Inhalt: Über ihre eigenen Träume und Wünsche für die Zukunft lernen die Schülerinnen und Schüler Hans und Lisa kennen. Sie erfahren von deren Geschichte: Liebesgeschichte und Drama zugleich, denn Hans verstrickt sich mehr und mehr in der Welt des Glücksspiels. Die Schüler beziehen Stellung, diskutieren und beeinflussen den Verlauf der Geschichte. Schließlich werten sie aus. durch welche Strategie Hans und Lisa und auch sie selbst ihre Lebensziele am besten erreichen.
  • Die Materialien wurden von Fachkräften in verschiedenen Schulen in Bayern erprobt und bewertet; die Rückmeldungen der Fachkräfte und der Schüler (Befragung von 156 Schülerinnen und Schülern an sechs Schulen) wurden unabhängig ausgewertet, evaluiert und die Materialien dementsprechend optimiert. Zwischen dem 1. Mai und dem 30. Juli 2013 wurde der kostenfreie Download 1.267 mal abgerufen.

Dokumentation: Projektbericht, Unterrichtsmaterialien, Evaluationsergebnisse

Ressourcen, Finanzierung

Finanzierung über das aj-Referat für Prävention gegen Glücksspielsucht, das von der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern getragen wird. Die Unterrichtsmaterialien sind kostenfrei im Internet abrufbar über die Website der Aktion Jugendschutz unter www.bayern.jugendschutz.de/ajbayern/Aktuelles1.aspx?ID=6740

Kommentar aus dem Projekt

„Warum Glücksspielsucht in der Schule? Probieren Sie es aus, unter Umständen werden Sie über die Popularität von Glücksspielen in Ihrer Schülerschaft erstaunt sein ... Die interaktive Methode ermöglicht es Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften ...Schülerinnen und Schüler im Klassenverband für das Suchtpotential von Glücksspielen zu sensibilisieren.“

Rückmeldung einer Lehrerin (Mittelschule, 9. Klasse): „Die Schüler waren sehr motiviert, gute Gespräche und Argumente seitens der Schüler“; Rückmeldungen von Schülern: „Ich fand gut, „dass es so Spaß gemacht hat“, „dass wir unsere Ziele gesammelt und verglichen haben“, „dass man selber mitwirken konnte“, „dass wir offen reden konnten“, „Ich denke, dass sich jetzt mehr Jugendliche Gedanken machen werden, ob sie Glücksspiele spielen oder nicht.“

Kontakt

Aktion Jugendschutz
Landesarbeitsstelle Bayern eV (aj)
Ansprechpartner: Daniel Ensslen
Fasaneriestraße 17, 80636 München
Tel. 089-12157319
ensslen@aj-bayern.de
www.bayern.jugendschutz.de

Stand der Projektinformation: Dezember 2013