Habe die Ehre

Seniorinnen und Senioren in der Gemeinde Zell durch Teilhabe an der Gesellschaft fit halten

Gemeinde Zell

Ein höheres Lebensalter ist mit zunehmenden Beeinträchtigungen der physischen, psychosozialen Gesundheit und des Wohlbefindens assoziiert. Längere Einsamkeit wirkt sich zusätzlich negativ auf die Gesundheit aus. Modifizierbare Risikofaktoren wie körperliche oder kognitive Inaktivität, aber auch soziale Kontakte sind Ansatzpunkte für Präventionsmaßnahmen.

Ziele

Mit dem Projekt „Habe die Ehre soll die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Seniorinnen und Senioren gesteigert werden, um Erkrankungen vorzubeugen, die mit fehlender sozialer Teilhabe und körperlicher / kognitiver Inaktivität verknüpft sind. Dafür möchte die Gemeinde Zell für Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahre Zugänge zu zielgruppenspezifischen Angeboten schaffen und etablieren.

Umsetzung

In einem partizipativen Prozess werden zielgruppenspezifische Maßnahmen für ältere Menschen entwickelt und umgesetzt.

Das Projekt wird mit einem Evaluationskonzept begleitet. Die Evaluation wird vom Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München durchgeführt.

  • Zur erfolgreichen und nachhaltigen Projektumsetzung wurden zu Beginn des Projektes eine Projektsteuerungs- und eine Projektplanungsgruppe gegründet, die in der organisatorischen und auch in der konkreten Angebotsgestaltung mitwirken. Die Projektsteuerungsgruppe setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Kindergarten, Schule, Kirche, Tagespflege, Gemeinde, Seniorenbeauftragten, Familienbeauftragten und der LMU zusammen. Die Planungsgruppe besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Zielgruppe und aus den Vereinen.
  • Zur Ermittlung des Status quo sowohl an Angeboten für Bewohnerinnen und Bewohner ab 65 Jahren in der Gemeinde Zell und deren Deckung mit dem Bedarf und Bedürfnissen der Zielgruppe, als auch der Erhebung von Gesundheit, Lebensqualität und Einsamkeit, fanden zu Beginn des Projektes qualitative und quantitative Erhebungen unter den Seniorinnen und Senioren in der Gemeinde statt. Diese werden im Laufe der 1,5jährigen Umsetzungsphase des Projektes zweimal wiederholt, um das Konzept ggf. anpassen zu können. Ergänzend werden Interviews mit der Umsetzungsbegleiterin des Projektes, eine Diskussionsrunde für Seniorinnen und Senioren und eine Zukunftswerkstatt mit Anbieterinnen und Anbietern von zielgruppenspezifischen Angeboten in der Gemeinde durchgeführt.
  • Maßnahmen aus dem Bereich Bildung, Bewegung und Gesundheit werden implementiert. Es wird darauf geachtet, die Angebote kostenfrei für die Teilnehmenden zu gestalten.

Die quantitativen und qualitativen Erhebungen ergaben konkrete Angebotsbedürfnisse der Seniorinnen und Senioren in der Gemeinde. Auch Hindernisse an der Teilnahme wurden erfasst und wo möglich berücksichtigt (z. B. Angebote in allen Ortsteilen anbieten; verschiedene Tageszeiten und Wochentage berücksichtigen; Fahrtmöglichkeiten zu Angeboten).

In der Gemeinde leben 380 Seniorinnen und Senioren.

Es wurden quartalsweise Angebotsprogramme mit etwa zwei bis vier Maßnahmen pro Monat erstellt und umgesetzt. Die Teilnahme wechselte je nach Angebot zwischen fünf und 40 Personen.

Um die Nachhaltigkeit des Projekts in der Gemeinde Zell zu sichern und die Übertragbarkeit auf andere Gemeinden zu ermöglichen, wird ein Konzept mit Erfahrungen und Erkenntnissen aus der gesamten Projektlaufzeit erstellt.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Das Projekt läuft drei Jahre (2022 bis 2024). Davon sind eineinhalb Jahre für die Umsetzungsphase vorgesehen (Januar 2023 bis Juni 2024).

Das Projekt wird im Rahmen der Landesrahmenvereinbarung Prävention Bayern (LRV) gefördert. Die Evaluation des Projektes wird über die Initiative Gesund.Leben.Bayern. des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördert.

Die zielgruppenspezifischen Angebote werden fast ausnahmslos als kostenfreie Maßnahme konzipiert und umgesetzt.

Trägerschaft und Projektkoordination

Die Gemeinde Zell führt das Projekt durch; eine Umsetzungsbegleiterin aus dem Ort übernimmt die Koordination. Eine Projektplanungs- und eine Projektsteuerungsgruppe wurden zu Beginn gegründet.

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation

Die wissenschaftliche Evaluation des Projektes wird durch den Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München durchgeführt. Im Mittelpunkt steht dabei – neben der Konzept- und Prozessevaluation – die Bewertung der Maßnahme (Ergebnisevaluation).

Kommentar aus dem Projekt

„Nicht nur die Deckung der Bedürfnisse, sondern auch die subjektive Lebensqualität und Gesundheit der Zielgruppe und deren empfundene Einsamkeit werden über die Befragungen zu Beginn und im Verlauf des Projektes ermittelt. Auf Basis der Ergebnisse aus den Befragungen wird ein zielgruppenspezifisches Angebot für die Seniorinnen und Senioren entwickelt.“

Kontakt

Gemeinde Zell
Ansprechperson: Andrea Macht
Hauptstraße 22, 93199 Zell
Telefon: 09468 906731
E-Mail: senioren@gemeinde-zell.de