Gesunde Schulen in Giesing

Systematische Gesundheitsförderung als präventiver Ansatz für sechs Schulen im Quartier, begleitet durch die Münchner Aktionswerkstatt G’sundheit

(Ober-)Giesing in München gilt als Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf. Hier leben viele Kinder und Jugendliche in sozial benachteiligten Familien, der Anteil der Sozialwohnungen liegt bei 12%. Rund ein Drittel der Bewohner hat einen Migrationshintergrund. Befragungen an den Schulen vor Ort zeigten, dass das Gesundheitsbewusstsein von Schülerinnen und Schülern wenig ausgeprägt ist.

Projektziele

Gesundheitliche Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche: Bestandsaufnahme, Sensibilisierung und Aktivierung zur Gesundheitsförderung, langfristige Verankerung eines gesundheitsfördernden Gesamtkonzeptes an sechs Schulen in München-Giesing, Vernetzung der Schulen untereinander sowie mit Einrichtungen und Einwohnern des Stadtteils. Erfahrbare Maßnahmen der Verhaltensprävention und strukturelle Veränderungen (Verhältnisprävention). Lehrkräfte wirken als Multiplikatoren im Projekt.

Umsetzung

Beratung und Unterstützung von sechs Schulen in Giesing (Grund- und Mittelschule an der Icho- und Fromundstraße, Grundschule St. Martin-Straße, Mittelschule Perlacher Straße) hinsichtlich der Gesundheitsförderung durch die Münchner Aktionswerkstatt G’sundheit (MAG’s) von Oktober 2011 bis Dezember 2013. Unter Einbezug von Schülern, Lehrkräften, Rektoren, Hausverwaltung und Eltern entstanden an den Schulen vielseitige Ansätze und Maßnahmen, unter anderem zu

• Bewegung, Ernährung, Stressabbau (Bewegungsbaustelle, Raum der Stille, Workshops für Schüler und Lehrkräfte)
• Gesunde Schulverpflegung (Beratung, Hoch- und Kräuterbeet)
• Stimmbildung, Entspannung (Fortbildung von Lehrkräften)
• Vernetzung mit Einrichtungen im Stadtteil, Flyer zu gesunden Angeboten – „Gesundheitswegweise für Kinder in Giesing“ (Zielgruppe Grundschule) und „Gesundheitswegweiser für Jugendliche“ (Zielgruppe Mittelschule), Gemeinschaftsaktionen auf dem Bürgerfest

Der Erfahrungsaustausch unter den Schulen regte an, sich intensiver mit dem Thema Gesundheit zu befassen und dies in den Schulalltag zu integrieren. Steuerung der Aktivitäten über  regelmäßige Treffen der Projektteams unter Mitwirkung der Beteiligten, Prozessberatung im Rahmen der externen Evaluation (Schäuble Institut für Sozialforschung, München). Vier Projekt-Infoblätter dokumentierten laufend den Projektstand. In Start-, Halbzeit und Abschluss-Workshops wurde eine breite Beteiligung ermöglicht; inhaltliche Auswertung über Fragebögen für alle Beteiligten.

Dokumentation: Kurzfassung des Projektberichtes, Evaluationsbericht, Projekt-Infoblätter, Gesundheitswegweiser, Presseartikel, MAG’s-Jahresbericht

Ressourcen, Finanzierung

„Gesunde Schulen in Giesing“ wurde durchgeführt im Auftrag des Referates für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Landeshauptstadt München im Rahmen des Leitprojektes „Gesundheit in der sozialen Stadt“, Finanzierung im Verbund durch das RGU, sieben gesetzliche Krankenkassen (TK, AOK, DAK, KKH, Barmer GEK, IKK classic, Knappschaft) und das Quartiersmanagement der Sozialen Stadt. Über einen Zeitraum von rund zwei Jahren standen im Schnitt ca. 15 Wochenstunden für die Projektbegleitung sowie Projektmittel zur Verfügung.

Kommentar aus dem Projekt

„Das Projekt läuft ausgesprochen erfolgreich … Die Schulen brauchen zur Realisierung die Unterstützung von außen … Die Schulen setzen sich intensiv mit dem Thema Gesundheit auseinander und sind selbst aktiv geworden, um die Projekte, die sie wichtig finden, zu realisieren. Sie setzen sich sehr dafür ein, dass nachhaltige Projekte entstehen, die langfristig im Schulalltag Wirksamkeit zeigen. Es ist eine sehr breite Vielfalt von gesundheitsförderlichen Projekten – sowohl für die SchülerInnen als auch das Personal an den Schulen und assoziierten Einrichtungen – entstanden, die dem unterschiedlichen Bedarf an den Schulen gerecht wird und zeigt, wie viele Facetten das Thema Gesundheit hat.“