Gesunde Kids, stark und unabhängig gegen Suchtmittel

Eine Kooperation der Asklepios-Fachkliniken, des Otto-von-Traube-Gymnasiums und der Josef-Dorsch-Grundschule in Gauting

Die Asklepios-Fachkliniken München-Gauting sind eine der größten Fachkliniken für Lungenerkrankungen in Deutschland. Vor 13 Jahren, damals noch als Klinik der LVA Oberbayern, begannen sie ihr Engagement an der Gautinger Grundschule zur Prävention von Nikotinkonsum in Klassen der vierten Jahrgangsstufe. Zwischenzeitlich wurde das Projekt unter Beteiligung des Klinikums Fünfseenland für Psychiatrie und Psychotherapie auf die Prävention von Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum ausgeweitet und höhere Jahrgänge (Klassen 7, 8, 9) am Gautinger Gymnasium einbezogen.

Projektziele

Ein ganzheitliches Konzept, das über mehrere Jahre angelegt ist und auch Schülerinnen der höheren Jahrgangsstufen einbezieht, soll Kindern und Jugendlichen die Problematik süchtigen Verhaltens und dessen Folgen näherbringen. Ziel ist einerseits, die Persönlichkeit der Heranwachsenden zu stärken, andererseits Wissen zum Thema Rauchen, Alkohol und weiteren Drogen zu vermitteln. Auf diese Weise sollen die sozialen und individuellen Kompetenzen der Jugendlichen so gefestigt werden, dass sie Suchtgefahren widerstehen können.

Umsetzung

Das Projekt beginnt in der vierten Klasse der Josef-Dorsch-Grundschule in Gauting und wird bis in die 9. Klasse des Otto-von-Traube-Gymnasiums Gauting kontinuierlich fortgeführt. Seit dem Projektstart im Jahr 2000 wurde das Programm mehrfach erweitert, seit fünf Jahren wird es in folgender Form umgesetzt:

  • Stufe 1 (4. Klasse): Besuch der Fachkliniken und Einführung in die Folgen des Konsums von Nikotin und Alkohol; in Kleingruppen Überprüfung der eigenen Lungenfunktion, Bronchoskopie am Modell, Präsentation eines pathologischen Lungenpräparats, Diskussion mit einem Patienten aus der Onkologie, der sich wegen eines Lungenkarzinoms einer Chemotherapie unterziehen muss.
  • Stufe 2 (7. Klasse): Besuch bei Condrobs zum Thema Drogen; Nachbereitung im Unterricht
  • Stufe 3 (8. Klasse): Bericht eines Mitarbeiters der Zeitschrift BISS über seine Erfahrungen mit Alkohol, klasseninterne Diskussion „‚Alkohol und Nikotin – Bedeutung für Jugendliche und in der Gesellschaft“, Kreativprojekt: Die Schüler erarbeiten Poster oder Werbespots zu den Gefahren von Alkohol und Nikotin, Vorstellung in der Jahrgangsstufe; die zwei besten Arbeiten werden mit je 150 Euro prämiert und in den Kliniken ausgestellt.
  • Stufe 4 (9.Klassse): Schwerpunkt: Entwöhnung; Podiumsdiskussion mit einem Patienten mit Bronchialkarzinom, einem Patienten im Alkoholentzug, Ärzten, Psychologen und Schülern (ohne Beisein der Lehrer, um die Offenheit zu fördern); Lesung mit einem ehemaligen Drogenabhängigen.

Sechs Jahre nach Beginn war das Projekt in der 8. Klasse des Gymnasiums evaluiert worden; die Teilnehmer des Präventionsunterrichts in der vierten Klasse rauchten seltener als Schüler, die nicht teilgenommen hatten. Auf Anregung der Schüler wurde das Projekt um das Thema Alkohol erweitert und eine Umstrukturierung vom Frontalunterricht zu Diskussionsforen vorgenommen. Eine Reevaluation ist im Schuljahr 2013/14 geplant.

Dokumentation: Projektbericht, Info-Flyer, Konzept Grundschule, Kreativkonzept 8. Klasse Gymnasium (Poster, Infobroschüre „Was SUCHsT du?“), Presseberichte

Ressourcen, Finanzierung

Die Referenten aus den Asklepios Fachkliniken und der Klinik Fünfseenland werden von den Klinikleitungen unentgeltlich für das Projekt freigestellt und stehen ehrenamtlich zur Verfügung. Finanzierung weiterer Referenten sowie der Materialkosten für das Kreativprojekt über den Förderverein des Gymnasiums, den Verein zur Förderung der Lungenheilkunde e.V. und die Dr. Broermann-Stiftung, Königsstein.

Kommentar aus dem Projekt

„Informativ, kreativ, edukativ, protektiv, präventiv … Ziel [des Projektes] ist es, Kindern und Jugendlichen die Problematik der Sucht und deren Folgen näherzubringen, sie selbst präventiv tätig werden zu lassen und ehrlich und offen in Round-Table-Gesprächen mit ihren Problemen umzugehen … Das Projekt [wird] in dieser Form von Schülern, Lehrern, Eltern und Dozenten äußerst positiv bewertet … Das breit gefächerte Konzept … verdeutlicht, dass das Erlernen von Kompetenzen ein Prozess ist, der sich durch das ganze Leben zieht.“

Kontakt

Asklepios Fachkliniken München Gauting
Ansprechpartner: Dr. Jürgen Sklarek
Robert-Koch-Allee 21, 82131 Gauting
j.sklarek@asklepios.com

Stand der Projektinformation: Dezember 2013