BegA

Beratung für gesundes Altern – Ein Projekt des Instituts für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie an sich selbst Zeichen des Alterns bemerken. Wenn keine Erkrankung vorlag, fehlte bisher eine Anlaufstelle, an die sich Betroffene mit ihren Fragen oder ihrem Wunsch nach einer diagnostischen Abklärung wenden konnten. Hier setzt BegA-Beratung für gesundes Altern an, das laut den Projektverantwortlichen ein bislang einzigartiges gesundheitsbezogenes Angebot für alle älteren Menschen ist.

Ziele

An BegA können sich Menschen mit Beratungsbedarf und deren Angehörige zu allgemeinen Fragen der Lebensführung im Alter, zu subjektiven Einschränkungen der kognitiven oder körperlichen Leistungsfähigkeit bzw. bei der Verkehrsteilnahme wenden. Ziel ist es, basierend auf ausführlichen Gesprächen und evtl. vertiefender Diagnostik, individuelle Lösungsstrate-gien zu entwickeln.

Umsetzung

  • Arbeitsschwerpunkte von BegA sind:
  • Beratung zu Fragen der Lebensführung im höheren Lebensalter
  • Beratung bei subjektiv erlebten Gedächtnis- oder sonstigen kognitiven Leistungseinbußen
  • Mobilitätsberatung und Fahreignungsdiagnostik bei subjektiver Unsicherheit im Verkehr
  • Nicht-medikamentöse therapeutische Interven-tionen wie zum Beispiel kognitiv-körperliches Training zur Prävention von kognitiven Leistungs-einbußen oder Gesprächsangebote in Gruppenform zu verschiedenen Themenbereichen (zum Beispiel Trauerbegleitung)

Aus den bisherigen Rückmeldungen der Klienten wurde laut Projektträger belegt, dass sich die Inhalte und Ergebnisse der Beratungen auf vielfältige Weise als nützlich und hilfreich für die Teilnehmer erwiesen haben und teilweise nachhaltige positive Wirkungen erzielten, wie zum Beispiel die Verbesserung einer belastenden Wohnsituation durch Umzug in eine barrierefreie Wohnung, der Beginn einer antidepressiven Therapie oder der freiwillige Verzicht auf den Führerschein. Häufig thematisiert wird auch eine Reduzierung von Ängsten dem eigenen Altern gegenüber durch die individuelle Beratung bei BegA.

Alle Beratungsgespräche werden dokumentiert und aufbereitet. Zur Qualitätssicherung dient ein Feedback-Fragebogen, der von den Klienten ausgefüllt und anonym an BegA zurückgeschickt wird. Alle zwei Wochen finden Besprechungen in der Projektgruppe statt. Regelmäßige Sitzungen mit einer erfahrenen Supervisorin begleiten das Beratungsangebot. Im ersten Projektjahr, seit Januar 2016, haben sich mehr als 100 Klienten an BegA gewandt.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

BegA ist langfristig ausgelegt, das heißt Klienten sollen so lange wie möglich und gewünscht (in jähr-lichen Abständen) weiter begleitet werden. Die Anzahl der Klienten wird letztendlich durch Nachfrage und Ressourcen bestimmt.

Das Projekt wird für einen Zeitraum von fünf Jahren von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung gefördert. Im Förderumfang enthalten sind 0,75 wissenschaftliche Mitarbeiterstellen, Mittel für wissenschaftliche Hilfskräfte (15h/Woche) sowie Sachmittel. Beiträge der Klienten und Eigenleistungen der FAU Erlangen- Nürnberg ergänzen die Finanzierung.

Kommentar aus dem Projekt

„Eine Person berichtet, dass er/sie in eine barrierefreie Wohnung mit Aufzug und Balkon und „ohne Hausordnung“ umgezogen sei. Das Beratungsgespräch bei BegA hätte ihm/ihr Mut gemacht, mit 84 Jahren nochmal umzuziehen.“

Kontakt

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Institut für Psychogerontologie
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Frieder R. Lang, Dr. Roland Rupprecht
Kobergerstraße 62, 90408 Nürnberg
Telefon: 0911-5302-96115
ipg-bega@fau.de
www.geronto.fau.de/bega

Stand der Projektinformation: Juli 2017