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Untersuchung des Sturzrisikos, der sturzassoziierten Morbidität und der Präventivmaßnahmen bei Patienten mit Schwindel- und Gleichgewichtserkrankungen

Eine Studie des Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrums am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Stürze können als Folge neurologischer und geriatrischer Erkrankungen auftreten und sind mit einer hohen Morbidität verbunden. Inwieweit Schwindelerkrankungen zu Stürzen führen, wurde bisher noch nicht systematisch untersucht, ebenso wenig wie solche Stürze vermeidbar wären.

Ziele

Die Studie hat zum Ziel, Risikofaktoren für das Auftreten von Stürzen innerhalb des Patientenkollektivs der Schwindelambulanz der LMU zu identifizieren, um dann Maßnahmen zur Sturzprävention ableiten zu können.

Umsetzung

Das interdisziplinäre Deutsche Schwindel- und Gleichgewichtszentrum rekrutiert eine Kohorte mit Patienten mit erhöhtem Sturzrisiko. Die Patientencharakteristika, die mit einem erhöhten Sturzrisiko assoziiert und damit Einschlusskriterien sind, wurden in einer früheren Studie ebenfalls an Patienten aus dem interdisziplinären Behandlungszentrum ermittelt. Die Ergebnisse dieser früheren Studie wurden 2015 international publiziert.

  • Studienteilnehmer wurden und werden aus dem Patientenkollektiv der Schwindelambulanz der LMU München rekrutiert.
  • Im Beobachtungszeitraum werden alle Stürze, Beinahe-Stürze und sturzbedingte Verletzungen erfasst.
  • Es sollen Risikofaktoren/Prädiktoren für Stürze und sturzbedingte Verletzungen gefunden werden, um Aufschluss über präventive Möglichkeiten zu erhalten.
  • Der indirekte Nutzen für die Studienteilnehmer ist die erhöhte Wahrnehmung des Sturzrisikos und die professionelle Risikoeinschätzung, verbunden mit Empfehlungen zur Sturzprävention.

Die Ergebnisse der ersten Studienphase zeigen, dass Patienten mit zentralen Gleichgewichtsstörungen (zum Beispiel Morbus Parkinson) die häufigste Sturzfrequenz aufwiesen, gefolgt von Patienten mit bilateraler Vestibulopathie und mit Polyneuropathien. Patienten mit funktionellem Schwindel stürzen nicht häufiger als gesunde Personen.

Die Rekrutierung dauerte bei Einreichung noch an, 340 Teilnehmer waren bis dahin gewonnen worden.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Die Rekrutierung begann 2014 und war für einen Zeitrahmen von 18 Monaten angesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch öffentliche Drittmittel des Deutschen Schwindelzentrums. Die personellen Ressourcen bestehen aus Mitarbeitern des Schwindelzentrums.

Kommentar aus dem Projekt

„Stürze werden durch Prozesse des Alterns begünstigt. Sie können zu Hospitalisationen des Patienten führen und zu Reduktion von Mobilität und Lebensqualität.“

Kontakt

Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum, Klinikum der Universität München
Ansprechpartner: Ken Möhwald
Marchioninistr. 15, 81377 München
Telefon: 089-4400-76977
ken.moehwald@med.uni-muenchen.de
www.klinikum.uni-muenchen.de/Deutsches-Schwindelzentrum-IFB-LMU/de/Patienten/Informationen_zu_Schwindel_und_Gleichgewicht/index.html

Stand der Projektinformation: Juli 2017