SehnSucht

Kooperation des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen mit dem Diakonischen Werk Weißenburg-Gunzenhausen zum Thema Sucht

Das Thema SehnSucht wurde von den an der Altmühlfrankenschule Weißenburg und der Stephani- Mittelschule Gunzenhausen tätigen Jugendsozialarbeitern aufgegriffen. Im Bereich der Einzelfallarbeit kommen oft Missbräuche von Alkohol, Medikamenten und verstärkt auch Marihuana zur Sprache. Auffällig war für die Sozialpädagogen, dass oft unbefriedigte einfache menschliche Bedürfnisse nach Anerkennung, Zweisamkeit, Zugehörigkeit und Wertschätzung in eine Drogenproblematik geführt hatten.

Ziele

Behandlung der Themen illegale und legale Drogen im Unterricht, Aufzeigen des eigenen Konsumverhaltens sowie Erarbeitung der Grenzen zwischen Genuss und Missbrauch. Weitere Ziele sind das Aufzeigen eigener Werte und Sehnsüchte sowie die Vermittlung des nötigen (Hintergrund-)Wissens, um eigene Entscheidungen treffen zu können. Durch die ganzheitliche Ausrichtung des Projektes sollten die Jungen und Mädchen sowohl auf kognitiver wie kreativer Ebene zu einer Auseinandersetzung mit den Inhalten angeregt werden. Das Projekt findet an den beiden Schularten statt, um Schüler vor den Gefahren einer Abhängigkeit aufzuklären und die Konsequenzen aufzuzeigen, jedoch ohne erhobenen Zeigefinger.

Umsetzung

Umsetzung mit Hilfe eines interdisziplinären Ansatzes: Fachkräfte aus verschiedenen öffentlichen Stellen wurden in die Durchführung miteinbezogen. Zudem wurde dem Inklusionsgedanken durch die gemeinsame Durchführung an den beiden Schulformen und der verbindenden Fahrt in die Bavaria Filmstudios zum Ende des Projektes hin Rechnung getragen.

  • Erste Einheit: Auseinandersetzung mit illegalen Drogen in der Anlaufstelle Streetwork mit Fachkräften aus verschiedenen Bereichen der Jugendhilfe
  • Erstellung von Plakaten
  • Wissens-Quiz: „Nenne vier strafrechtliche Folgen des Konsums illegaler Drogen.“, „Was ist eine drogeninduzierte Psychose?“, „An welchen Drogen sterben die meisten Menschen in Deutschland?“, „Darf man Marihuana legal besitzen?“
  • kreative Arbeit in Kleingruppen, anhand von Bildern „Drogenkarriere“ legen
  • weitere Einheiten in den 8. Klassen, je drei Schulstunden, die Einheiten werden in Kooperation mit der Präventionsfachkraft sowie einem Jugendkontaktbeamten der Polizeiinspektion durchgeführt
  • Auseinandersetzung mit eigenen Sehnsüchten und Werten
  • Diskussionen über einzelne Konsummittel wie Nikotin, Alkohol, Medikamente aber auch Sport, Süßigkeiten und Smartphones
  • Entwicklung eines Drehbuchs, das die Schüler in einen Wettbewerb mit den anderen teilnehmenden Klassen einreichten. Die Siegerklasse durfte letztlich nach München in die Bavaria Filmstudios fahren und dort ihre Geschichte zum eigenen Film werden lassen.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Die Planungsphase von „SehnSucht“ startete im Januar 2016. Mit der Fahrt in die Bavaria Filmstudios und einem Dreh der eigenen Filme zur Thematik endete das Projekt im November 2016. Für die Durchführung konnten Mittel von der Weißenburger Kinderstiftung sowie dem Präventionswegweiser e. V. und der Regierung von Mittelfranken akquiriert werden.

Kommentar aus dem Projekt

„Bestehende Hürden wurden sehr erfolgreich abgebaut. Die Fachkräfte selbst erlebten einen interdisziplinären Austausch, von dem alle Beteiligten bis heute profitieren. Die Schüler setzten sich außerdem rückblickend sehr erfolgreich mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinander, reflektierten das Gehörte und Erarbeitete und ergründeten für sich selbst Lösungsmöglichkeiten sowie Verhaltensalternativen. Die lange Dauer des gesamten Projektes trug sehr zum Erreichen der gesetzten Ziele bei.“

Kontakt

Kommunale Jugendarbeit
Weißenburg-Gunzenhausen
Ansprechpartner:
Dominik Haußner, Thomas Pfaffinger
Niederhofener Straße 3, 91781 Weißenburg
dominik.haussner@landkreis-wug.de

Stand der Projektinformation: Juli 2017