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Prävention FASD: Gefahren von Alkohol in der Schwangerschaft für das Ungeborene

- digitale Schulmaterialien zur Aufklärung von Schülerinnen und Schülern

FASD Netzwerk Nordbayern e.V., Bräuningshof

Die Auswirkungen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sind vielen werdenden Eltern nicht bewusst. Jeder Schluck stellt eine gesundheitliche Gefahr für das ungeborene Kind dar. Bereits geringe Mengen Alkohol in der Schwangerschaft können die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen und zu schwerwiegenden Schädigungen führen. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und die Auswirkungen auf das ungeborene Kind spielen in den Schulen eine untergeordnete Rolle - auch, weil viele Lehrkräfte keine Erfahrung dazu haben. Wichtig ist es, frühzeitig auf die Gefahr hinzuweisen und die Schüler und Schülerinnen für das Thema zu sensibilisieren, wobei das Informations- und Lehrpaket unterstützen soll.

Ziele

FASD ist eine Krankheit, die einen betroffenen Menschen ein Leben lang beeinträchtigen kann. Da sie zu 100 % vermeidbar ist, indem schwangere Frauen auf Alkoholkonsum verzichtet, ist Primärprävention so wichtig. Nur, wer sich der Gefahren bewusst ist und lernt, "Nein" zu sagen, schützt sein ungeborenes Kind vor dem Zellgift Alkohol. Unser Informations- und Lehrpaket soll unterstützen, die Themen Alkohol in der Schwangerschaft und die daraus entstehende Krankheit FASD auch ohne Vorkenntnisse systematisch und fundiert zu behandeln. Ein Ziel ist, dass bundesweit alle Schulen Zugriff auf die Materialien haben.

Umsetzung

Der Verein FASD Netzwerk Nordbayern e.V. möchte mit seinen digitalen Informationsmaterialien – einer virtuellen „Führung“ durch die Wanderausstellung ZERO! und einem 5-Modul-starken Unterrichtspaket – das Thema „Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft für das Ungeborene“ ins Klassenzimmer bringen.

Das Projekt wurde mit dem Engagement von vier ehrenamtlichen Personen sowie zwei Hauptamtlichen geplant. Neben der Literaturrecherche wurde eine Feldrecherche im Rahmen einer Onlineumfrage mit Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt. Schwerpunkte waren Fragen wie "Welchen Zeitrahmen können sich die Lehrenden für eine solche Unterrichtseinheit vorstellen?" oder "Was brauchen sie für die eigene Evaluierung?". Durch die gute fachliche Kompetenz der beteiligten ehrenamtlichen Mitglieder konnten die Unterrichtsinhalte aus eigenen Mitteln heraus erstellt werden. Externe Agenturen wurden für die Digitalisierung der Wanderausstellung und das Design der Unterrichtsmaterialien beauftragt. Für die Bekanntmachung wurde das Online-Marketing weiter ausgebaut und Social-Media-Kanäle eingerichtet.

Die digitale Ausstellung zeigt in einer Unterrichtsstunde die ersten zehn Monate eines Babys, wie es sich entwickelt und zu einem lebensfähigen Menschen wird. Schülerinnen und Schüler sehen das Umfeld einer schwangeren Frau, in welchen Situationen sie verführt werden kann, Alkohol zu trinken und wie sie die 40 Wochen der Schwangerschaft erlebt. Menschen mit FASD kommen zu Wort und erzählen, welchen Herausforderungen sie sich täglich stellen müssen. Die ergänzenden Unterrichtsmaterialien umfassen fünf Module (Themeneinleitung, Faktencheck, Eigenreflektion, Persönlichkeitsstärkung und Handlungsstrategien sowie Lernzielkontrolle), die die Thematik vertiefen und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.

29 Regionen haben inzwischen eine Jahreslizenz erhalten und setzen sie in mehreren Schulen ab der 7. Klasse in ihrem Einzugsgebiet ein. Die digitalen Präventionsmaterialien wurden in 17 Städten bereits eingesetzt.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Seit Januar 2023 sind die Lehrmaterialien in Verbindung mit der digitalen oder physischen Ausstellung erhältlich.

Die inhaltliche Ausgestaltung konnte durch internes Know-How komplett kostenfrei durch ehrenamtliches Engagement realisiert werden. Alle zugekauften Dienstleistungen und Personalkosten wurden durch Zuschüsse und Spendengelder finanziert. Weitere Einnahmen konnten durch die Lizenzierung der Unterrichtsbox sowie der digitalisierten Ausstellung generiert werden.

Trägerschaft und Projektkoordination

Das Projekt läuft ausschließlich über den FASD Netzwerk Nordbayern e.V..

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation

Ein ehemaliger Schulleiter und eine ehemalige Grundschullehrerin, die inzwischen als Akademische Oberrätin am Institut für Grundschulforschung sowohl an der Unterrichtsforschung als auch an der Ausbildung von Lehrkräften involviert ist, sind wichtiger Bestandteil des Teams gewesen. Zusätzlich wurden die Materialien verschiedenen Schultypen testweise zur Verfügung gestellt und Feedback eingeholt.

Kontakt

FASD Netzwerk Nordbayern e.V.
Ansprechperson: Alexa Holzapfel
Atzelsberger Straße 10, 91094 Bräuningshof
E-Mail: info@fasd-netz.de
www.wenn-schwanger-dann-zero.de

Stand der Projektinformation: Januar 2024