Mit dem Herzen beim Kochen

Kochgruppe mit dementiell veränderten Menschen

Seniorenzentrum Jörg Creutzer Forchheim

Das Projekt entwickelte sich aus der Idee heraus, ungenutzten Raum neuzugestalten, vorhandene Ressourcen zu optimieren sowie das Umdenken und den Fortschritt in Richtung einer ganzheitlichen, selbständigen Nahrungszubereitung voranzutreiben.

Ziele

Menschen mit dementiell auffälligem Verhalten soll ein geschützter Raum und gleichzeitig Pflegekräften Entlastung gegeben werden. Durch die gelebte Gemeinschaft ist es möglich, die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner zu steigern, aber auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung sowie das Selbstwertgefühl und die Eigenständigkeit zu stärken und somit den Ressourcenerhalt betagter Menschen zu unterstützen.

Umsetzung

Ein gemeinsames Frühstück mit Vor- und Nachbereitung bildet den Einstieg in den Tag. Anschließend gibt es eine gemeinsame Zeitungsrunde. Um das Mittagessen kümmern sich alle gemeinsam. Dazu gehört neben der Vor- und Nachbereitung auch das Ernten und Verarbeiten von Gemüse, Kräutern und Obst aus eigenem Anbau. Am Nachmittag folgt dann noch eine Bewegungs- oder Gedächtnistrainingsrunde. Einmal im Monat wird der Mehrgenerationengedanke durch ein gemeinsames Kochen mit Vorschulkindern praktisch umgesetzt. Erste Erfolge durch das Projekt zeigen sich in einer Reduzierung benötigter Psychopharmaka. Die Bewohnerinnen und Bewohner wirken ausgeglichener und zufriedener. Auffällige Verhaltensweisen sind rückläufig. Das pflegende Personal erfährt punktuell eine spürbare Entlastung. Im Durchschnitte können je sechs bis acht Personen durch das Angebot erreicht werden.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Die Kochgruppe existiert seit April 2017 und findet sich fünf Mal pro Woche zusammen. Durch die Verwendung einer bestehenden, ungenutzten Wohnküche sowie der Umstrukturierung von Arbeitsabläufen im Personalbereich entstehen keine zusätzlichen Kosten. Mit eingegangenen Spenden wurden neue Küchen- und Gartengeräte für die Hochbeete im Außenbereich finanziert. Zusätzliche Unterstützung bieten ehrenamtlich Helfende und Angehörige der Bewohnerinnen und Bewohner.

Trägerschaft und Projektkoordination

Träger des Projekts ist das Seniorenzentrum Jörg Creutzer, die Koordination liegt bei der Pflegedienstleitung bzw. der Leitung der sozialen Betreuung.

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation

Im Rahmen der Qualitätssicherung wird das Projekt im EDV-System dokumentiert. In Fallbesprechungen erfolgen Rückmeldungen der Mitarbeitenden über individuelle Verbesserungen und Fortschritte sowie zu Lob und Kritik.

Kommentar aus dem Projekt

„Bewohner begegnen diesem Angebot mit großem Interesse und Spaß und richten Ihren Wochenablauf nach den Angeboten aus, so wird auch schon mal der Besuch von Angehörigen auf einen anderen Tag vertagt, damit die Teilnahme möglich ist.“