Gesundheitsvorsorge für Senioren im Landkreis Donau-Ries

Wissenschaftliche Erhebung präventiver und gesundheitsfördernder Angebote für Seniorinnen und Senioren über 65 Jahren und Datenbankentwicklung.

Gesundheitsregion^plus Donau-Ries

Die Projektinitiierung erfolgte im Rahmen des Jahresschwerpunktthemas „Seniorengesundheit“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Häufig geäußerte Defizite in der Gesundheitsversorgung von Seniorinnen und Senioren wurden mit Hilfe einer Masterarbeit über die seniorenbezogene Prävention und Gesundheitsförderung im Landkreis wissenschaftlich untersucht.

Ziele

Der Bestand und Bedarf an präventiven und gesundheitsfördernden Angeboten für Seniorinnen und Senioren über 65 Jahren soll mittels einer partizipativen Erhebung ermittelt werden, um anschließend eine seniorengerechte Datenbank zu veröffentlichen. Sie soll über bestehende Angebote bzw. Präventionsprogramme niederschwellig informieren und damit zu mehr Transparenz beitragen und die Hürden bezüglich des Zugangs zu verschiedenen Angeboten abbauen.

Umsetzung

2.500 zufällig ausgewählte Personen ab 65 Jahren wurden dazu mit einem standardisierten Fragebogen befragt. Daneben sind 44 im Landkreis tätige Bürgermeisterinnen und Bürgermeister durch eine Onlinebefragung zur aktuellen Gesundheitsvorsorge der älteren Bevölkerung in ihrer Stadt bzw. Gemeinde befragt worden. Parallel startete die Entwicklung einer Datenbank für Angebote im Landkreis mit verschiedenen Filtermöglichkeiten wie etwa Zeitraum der Angebote, Themenbereich, Anbindung oder Barrierefreiheit. Lokale Akteure und auch Privatpersonen haben die Möglichkeit, eine Aktivität/Angebot in die Datenbank einzutragen, die nach einer Prüfung freigeschaltet wird. Über die örtliche Presse wurde für das Projekt und die Befragung geworben. Die Erhebungen ergaben, dass überwiegend gesellige und kulturelle Angebote für Senioren existieren, die meist von Kirchen oder Vereinen organisiert werden. Aus dem Bewegungsbereich sind es hauptsächlich Turn- und Gymnastikangebote. Vor allem Radfahren, Wandern und gesellige Angebote wie Tagesfahrten oder Seniorentreffs werden in Anspruch genommen. Während die Seniorinnen und Senioren einen weiteren Bedarf an geselligen Veranstaltungen äußern, sehen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister einen vermehrten Bedarf an verbesserter Mobilität. Von den 2.500 angeschriebenen Personen gaben insgesamt 822 Personen Rückmeldungen, von den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern antworteten 29 von 44. Zukünftig soll die Datenbank über die Internetseite der Gesundheitsregion plus erreichbar sein.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Die Projektlaufzeit erstreckte sich von Oktober 2018 bis November 2019. Eine finanzielle Zuwendung des Freistaats Bayern erfolgte durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Die Bestands- und Bedarfsermittlung wurde in Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Fulda umgesetzt.

Trägerschaft und Projektkoordination

Träger und Projektkoordinator ist die Geschäftsstelle der Gesundheitsregion plus Donau-Ries.

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation.

Durch die wissenschaftliche Begleitung der Hochschule Fulda konnte mit dem Einhalten wissenschaftlicher Gütekriterien die Qualität sichergestellt werden. Eine Dokumentation erfolgte parallel.

Kommentar aus dem Projekt

„Aufgrund der Heterogenität der Städte und Gemeinden können die landkreisweiten Ergebnisse nicht direkt auf diese übertragen werden. Dennoch ist durch das Projekt eine Grundlage für weiteres Handeln sowie Anknüpfen an Bestehendes gelegt worden.  … Vollkommen unabhängig von lokalen Gegebenheiten sollte jedoch bei der Konzeption von seniorenbezogenen Angeboten stets das übergeordnete Ziel verfolgt werden, eine gute Lebensqualität und eine positive Einstellung zum Leben zu erreichen.“