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FlexA: Flexibilisierung, Erreichbarkeit und Entgrenzung in der Arbeitswelt

Prävention psychischer Fehlbeanspruchung in kleinen und mittleren Unternehmen – Ein Handlungskonzept des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Unter dem Druck der Marktorientierung und der zunehmenden Globalisierung ist Flexibilität in vielen Unternehmen ein zentrales Thema. Moderne Kommunikationstechnologien und ein höheres Maß an Mobilität ermöglichen flexiblere Formen der Arbeitsorganisation; in vielen Bereichen können Beschäftigte prinzipiell zu jeder Zeit und von jedem Ort aus arbeiten. Auf Anforderungen – dienstliche wie private – kann schnell und individuell reagiert werden, mit möglichen positiven, aber auch negativen Effekten für Unternehmen und Beschäftigte. In größeren Unternehmen steht dieses Thema bereits im Fokus. Wie sich die Problematik in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) darstellt, ist hingegen bislang unklar.

Ziele

Ermittlung der Wirkung zeitlich-räumlicher Flexibilisierung von Arbeit in kleinen und mittleren Unternehmen, Ermittlung betrieblicher und individueller Ressourcen zur Bewältigung der Anforderungen. Partizipative Entwicklung von Handlungskonzepten, Erprobung und Evaluation. Zusammenfassung bewährter und positiv evaluierter Maßnahmen in einem KMU-Leitfaden.

Umsetzung

Das gemeinsame Forschungsprojekt des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychologie der Universität Innsbruck, dem Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der LMU München und der IHK für München und Oberbayern gliedert sich in drei Teile: eine Fragebogenerhebung zu Beginn, die anschließende Entwicklung und Durchführung betrieblicher Maßnahmen und eine Folgebefragung. Die Umsetzungsschritte des auf zwei Jahre angelegten Projektes (Januar 2014 bis Dezember 2015) sind im Einzelnen:

  • Recherche und Aufarbeitung der internationalen Literatur zum Thema
  • Gewinnung von Praxispartnern: 10 bayerische KMU aus unterschiedlichen Branchen (Automotive, Gebäudereinigung, Gebäudetechnik, Gesundheitswesen, Ingenieurwesen, kunststoffverarbeitende Industrie, Logistik, Public Relations, Versandhandel, Verwaltung) mit insgesamt 740 Beschäftigten
  • Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anhand eines neu entwickelten Fragebogens (Online- und Papier-Version); bis zum Dezember 2014 beteiligten sich bereits 333 Beschäftigte (45,2%)
  • Partizipative Entwicklung und Erprobung von Handlungskonzepten mit den Praxispartnern (1. und 2. Quartal 2015)
  • Zweitbefragung zur Überprüfung der Interventionswirkung (3. Quartal 2015)
  • Erstellung eines Leitfadens für KMU zur Prävention psychischer Fehlbelastungen mit Selbst-Check-Fragebogen und Good-Practice-Beispielen (4. Quartal 2015)
  • Netzwerktreffen der Praxispartner zum Erfahrungsaustausch; die ersten Treffen fanden im Juni sowie im Dezember 2014 statt.

Dokumentation: Projektbeschreibung

Ressourcen und Finanzierung

Förderung durch die Initiative Gesund.Leben.Bayern. des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, Eigenleistung der teilnehmenden Unternehmen und der Projektpartner.

Kommentar aus dem Projekt

„Mit Abschluss des Projekts soll kleinen und mittleren Unternehmen ein Leitfaden zur Verfügung stehen, der es ermöglicht, auf eine Auswahl erprobter Maßnahmen für eine gesundheitsförderliche und damit präventive Gestaltung flexiblen Arbeitens mit modernen Kommunikationstechnologien zurückzugreifen. Die entsprechenden Maßnahmen werden speziell auf die Gegebenheiten in Unternehmen dieser Größenordnung ausgerichtet sein. Eine Übersicht möglicher Chancen und Risiken dieser Arbeitsform soll zusätzlich die Entscheidung für die Umsetzung von Maßnahmen unterstützen.“

Kontakt

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Caroline Herr
Pfarrstraße 3, 80538 München
Telefon: 09131 6808-4202
Caroline.Herr@lgl.bayern.de
www.lgl.bayern.de/flexa

Stand der Projektinformation: Juni 2015