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25. Bayerisches Forum Suchtprävention – Neue Erkenntnisse und die Verinnerlichung von Bekanntem

Bereits zum 25. Mal trafen sich bayerische Fachkräfte der Suchtprävention zur Fort- und Weiterbildung, zum Austausch & Netzwerken beim zweitägigen Forum Suchtprävention am 18. und 19. Oktober 2023. Die Besonderheit in diesem Jahr: Neue Veranstaltungstechnik machte die Teilnahme im hybriden Format möglich. Rund 50 Teilnehmende erlebten die Veranstaltung vor Ort, pflegten Netzwerke und tauschten sich u. a. in Workshops intensiv aus. Mehr als 100 weitere Fachkräfte nutzten die Möglichkeiten sich online zuzuschalten.

Zukunftsinvestition Suchtprävention

Dass das Thema Sucht nicht nur mit stofflichen Aspekten verbunden ist, sondern auch stoffungebundene Verhaltensweisen zunehmend in den Fokus rücken, machte Prof. Dr. Christian Weidner, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), in seinen Grußworten deutlich. Die Vielschichtigkeit des Themas spiegelt sich auch im Programm des 25. Bayerischen Suchtforums wider. Standen am ersten Tag zunächst die Lebensphase des Alters, Vermittlungswege präventiver Botschaften und Rahmenbedingungen gelingender Suchtprävention im Zentrum, widmete sich der zweite Tag neuen Konsumformen und Trends in Bezug auf Tabak und Mediennutzung. Das Themenfeld Essstörungen stellte einen abschließenden Schwerpunkt dar. Hier wurde auch der Bogen zu den digitalen Medien geschlagen. Dr. Maya Götz, Bayerischer Rundfunk, thematisierte die Selbstinszenierung, die mit der Nutzung verbunden sein kann, und die Folgen die damit einhergehen.

Damit bot sich den teilnehmenden Fachkräften der Suchtprävention in Bayern ein breites Programm. Dr. Niklas Müller, PhD, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, unterstrich nicht nur die stetigen Veränderungen und Neuerungen im Arbeitsfeld der Suchtprävention, sondern dankte explizit den Fachkräften für ihren wichtigen und tatkräftigen Einsatz. „Das bestehende, hohe Niveau der Suchtprävention in Bayern zu sichern und weiterhin bedarfsgerecht auszubauen, ist ein zentrales Anliegen des Staatsministeriums und bedeutende gemeinsame Zukunftsaufgabe“, so Dr. Müller.

Fachvorträge und Workshops setzen Schwerpunkte

Mit der diesjährigen Auswahl Themenschwerpunkte wurden einzelnen Aspekte der Suchtprävention herausgegriffen und beleuchtet. So beispielsweise die aktuelle Daten- und Präventionslage zu Sucht im Alter. Manuel Fenkl, LGL, präsentierte die Ergebnisse des Suchtsurveys 65+ und Beate Schwarz, Stadtmission Nürnberg, stellte eindrücklich die Praxiserfahrungen aus dem Modellprojekt „SAM: Suchtgefährdete alte Menschen in Pflegeeinrichtungen“ vor. Unabhängig vom Themenschwerpunkt oder der Adressatengruppe setzt sich Suchtprävention wiederkehrend mit der Fragestellung auseinander „Welche Gelingensfaktoren gibt es?“. Welche Rolle die richtigen Rahmenbedingungen hierbei spielen, diskutierten die Teilnehmenden sowohl in Präsenz als auch online. Netzwerkarbeit, Zielgruppenerreichung und Gesprächsführung waren die Themen der angebotenen Workshops.

Am zweiten Tag thematisierte Dr. Tobias, LMU Klinikum München, mit einem lebhaften Vortrag den Umgang mit neuen Konsumformen von Nikotin und deren gesundheitliche Auswirkungen. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden unterstreichen die hohe Praxisrelevanz des Themas. Mit dem Beitrag „Frisch im Kopf: Wie wir uns aus der digitalen Reizüberflutung befreien“ stand am Ende des diesjährigen Forums ein kleiner Exkurs abseits der Suchtprävention hin zu Impulsen für den eigenen Arbeitsalltag. Prof. Dr. Martin Korte, TU Braunschweig, gab Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns und wie dieses mit Informationen umgeht.

Auf viele weitere Jahre

Informieren – stärken – vernetzen – das ist nicht nur in der Theorie das Leitprinzip des Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung seit seinem 10-jährigen Bestehen, sondern wird auch in den jährlichen Fachforen zur gelebten Realität. Nach 25 Jahren hat sich das Forum Suchtprävention als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung in Bayern etabliert und zu einem Highlight im Jahresverlauf entwickelt. Die positive Resonanz und die konstruktiven Rückmeldungen tragen dazu bei, dass sich das Forum weiterentwickelt. Die Teilnehmenden waren in diesem Jahr besonders angetan vom Angebot des hybriden Formats. Die Wortwolke fasst zusammen, was darüber hinaus besonders wertgeschätzt wurde. Um die Worte des Referenten Dr. Hannes Fernow aufzugreifen, blickt das ZPG gespannt und mit Zukunftsmut den nächsten Fachforen Suchtprävention entgegen.