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Qualität im Setting

Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung sind in Prävention und Gesundheitsförderung unverzichtbar. Um aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden und qualitätsgesicherte Arbeit in den Lebenswelten zu gewährleisten, sind Instrumente, Maßnahmen und Methoden der Qualitätssicherung immer wieder zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Auch im Bayerischen Präventionsplan wird die Bedeutung des Themas besonders hervorgehoben und die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit leisten mit ihren Aktivitäten in den Ländern dazu einen Beitrag.

Vor diesem Hintergrund hat das ZPG im Jahr 2017 und 2019 eine Workshopreihe angeboten, die Teil des bundesweiten Projekts „Gesundheitsförderung in Lebenswelten – Entwicklung und Sicherung von Qualität“ ist. Ziel war und ist es, den Austausch zu fördern und zur Kompetenzentwicklung von Praktikerinnen und Praktikern beizutragen. Bedarfsgerechte Maßnahmen und Kompetenzprofile sollten diskutiert und in den Arbeitsalltag getragen werden. Die Workshopreihe sollte in zentrale Herausforderungen der Qualitätsentwicklung einführen und einen Rückschluss auf eigene Projekte erlauben.

In der Dokumentation unserer Workshopreihe „Qualität in Gesundheitsförderung und Prävention“ finden Sie viele der behandelten Inhalte zusammengefasst und praxisnah aufbereitet. Hier ein kurzer Überblick, über die Inhalte der Dokumentation:

Workshop „Qualität in Gesundheitsprojekten stärken – Ein Überblick"

Dieser Workshop gibt einen Überblick über unterschiedliche Qualitätsinstrumente, die sich auf Planungs- und Prozessqualität fokussieren.

In der Dokumentation werden zunächst die Kernpunkte für die Entwicklung eines Kriteriensystems zur Beurteilung von Qualität beschrieben. Außerdem werden zentrale Qualitätsbegriffe den verschiedenen Phasen des Public Health Action Cycles zugeordnet und kurz erläutert. Darüber hinaus wird eine ausführliche Differenzierung der verschiedenen Qualitätsdimensionen – der Planungs-, Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität – gegeben.

Schwerpunktmäßig werden drei Instrumente der Planungsqualität erläutert:

  • Zieldefinition
  • Aufbereitung der Wissensbasis
  • Stakeholderanalyse

Als wichtiges Instrument für die Umsetzungsphase eines Projekts wird das Instrument der Meilensteinsitzungen von der Gesundheitsförderung Schweiz empfohlen und hierfür exemplarische Leitfragen dargestellt.

Workshop "Wirkungsorientierte Maßnahmenplanung – Was wollen wir erreichen?"

Dieser Workshop beschäftigt sich mit der Frage, was mit einem Projekt erreicht werden und was sich bei der Zielgruppe ändern soll. Hierfür werden in der Dokumentation insbesondere drei Instrumente vorgestellt: die Wirkungstreppe, Zielerreichungsskalen und die Risikoanalyse.

Zur Sensibilisierung für die Bedeutung einer wirkungsorientierten Perspektive wurde die Wirkungstreppe aus dem Kursbuch Wirkung vorgestellt. Zum besseren Verständnis wird eine ausführliche Definition von Wirkung gegeben.

Um die Zielerreichung zu differenzieren und die Prozesssteuerung von Zielen zu erleichtern, werden des Weiteren Zielerreichungsskalen (auch Goal Attainment Scaling genannt) in ihrer Anwendung genauer erläutert.

Um den Umgang mit Risiken vorab zu planen, wird von Gesundheitsförderung Schweiz das Instrument der Risikoanalyse vorgestellt.

Workshop „Zielgruppengerechte Maßnahmenplanung“

Dieser Workshop war der Frage gewidmet, wie sich Bedarf und Bedürfnisse der Zielgruppe erfassen lassen, nach dem Motto „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“.

In der Dokumentation finden Sie zunächst die 24 Qualitätskriterien von Gesundheitsförderung Schweiz, sowie einen Fragenkatalog, der die Bedarfsanalyse leiten kann. Zudem werden einige Datenquellen für die Bedarfsanalyse aufgelistet.

Um die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erfassen, ist es notwendig diese einzubinden und ihre Perspektiven zusammenzutragen. Hierfür werden in der Dokumentation ein Link zu einem Methodenkoffer gegeben und zwei Checklisten der Gesundheitsförderung Schweiz vorgestellt.

Workshop „Selbstevaluation – Schritt für Schritt“

Dieser Workshop fokussiert auf die Ergebnisqualität und vermittelte die Grundlagen der Selbstevaluation.

Als Voraussetzung zur Planung einer Ergebnisevaluation ist die Festlegung von Indikatoren relevant. Diese operationalisieren das Ziel, das heißt, sie machen es messbar. Eine Definition des Begriffs „Indikator“ finden Sie in der Dokumentation. Des Weiteren finden Sie eine Erläuterung der Prinzipien einer validen Ergebnisevaluation, sowie eine Aufzählung der wichtigsten Schritte einer Evaluation.

Zur Erfassung von Indikatoren werden mögliche methodische Zugänge genannt und einige Anregungen gegeben, was es bei der Erstellung eines eigenen Fragebogens zu beachten gilt.

Workshop „Datenauswertung und Ergebnispräsentation“

Dieser Workshop widmete sich den Prinzipien der Datenauswertung, Interpretation und Darstellung der Ergebnisse.

Die Teilnehmenden erarbeiteten zunächst, in welchem Zusammenhang Daten erhoben werden. In der Dokumentation finden Sie einige genannte Punkte. Anhand eines Beispiels, der Vernetzung in Landskirchen, werden mögliche Indikatoren genannt. Außerdem finden Sie eine Auflistung unterschiedlicher Datenquellen, die sich für die Erfassung der Zielerreichung nutzen lassen. Vorgestellt wird zudem der Gesundheitsatlas des LGL, der zu zahlreichen Indikatoren Daten auf Kreisebene bereithält.

Im nächsten Schritt ging es um die Aufbereitung von Fragebogendaten. Hierzu werden die verschiedenen notwendigen Schritte genannt einschließlich der Erarbeitung eines Codebuches.

Workshop „Bedarfsermittlung in der kommunalen Gesundheitsförderung – Welche Daten kann ich nutzen?“

Im Zentrum des Workshops stand die Frage, welche Rolle vorhandene oder zu erhebende Daten spielen, um Bedarf und Bedürfnisse zu erheben, die die Grundlage für die weiteren Interventionen bilden.

Zunächst wurde das Konzept der Kommunalen Präventionsketten vorgestellt. Die Teilnehmenden erarbeiteten eine Liste an Ressorts und Akteuren, die daran beteiligt sein sollten, welche in der Dokumentation abgebildet ist.

Einen Schwerpunkt des Workshops bildete die Bedarfsermittlung. Neben wissenschaftlichen Studien, Daten der Gesundheits- und Sozialberichterstattung sowie die Informationen von AkteurInnen und Akteuren, ist die Erfassung der Bedürfnisse (der Zielgruppe) ein weiteres wichtiges Element der Planungsqualität.

Titelblatt der Handreichung mit Zielscheibe und Dartpfeil in der Mitte

Qualität in Gesundheitsförderung und Prävention

Band 7 der Schriftenreihe des ZPG

Dokumentation der Workshopreihe 2017 und 2019
mit Prof. Dr. Petra Kolip, 2. erweiterte Auflage