Tauch‘ nicht ab! Lern‘ schwimmen!

Ein interkommunaler Arbeitskreis setzt sich in Stadt und Landkreis Würzburg für die Verbesserung der Schwimmfähigkeit von Grundschulkindern ein

Etwa 30% der Grundschulkinder in der Stadt und 25% der Grundschulkinder im Landkreis Würzburg können nicht oder nur schlecht schwimmen. Dies ist bedenklich, vor allem hinsichtlich der Kindersicherder allgemeinen Beweglichkeit und der motorischen Entwicklung sowie der Verbreitung von Adipositas. Die Ursachen sind vielfältig, sie liefehlender Unterstützung der Eltern oder in religiösen Gründen und auch daran, dass die Grundschulen immer weniger Schwimmunterricht anbieten, entweder weil Schwimmflächen fehlen oder zu weit entfernt sind und/oder weil Lehrkräfte mit der erforderlichen Ausbildung (Rettungsschwimmabzeichen) fehlen oder Bedenken hinsichtlich der Sicherheit haben.

Projektziele

Möglichst viele Grundschüler sollen besser bzw. überhaupt schwimmen lernen: Förderung der Schwimmfähigkeit im schulischen Kontext (Ziel: Jugendschwimmabzeichen in Bronze), vertiefende außerschulische Angebote, Einbezug von Kindertagesstätten. Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung des Themas Schwimmenlernen und Gewinnung eines großen Unterstützerkreises: Schaffung nachhaltiger ehrenamtlicher, generationsübergreifender Strukturen (Senioren als Schwimmhelfer zur Unterstützung von Lehrkräften, Einbindung von Sportvereinen).

Umsetzung

Nach einer Umfrage von Stadt und Landkreis Würzburg unter Grundschullehrkräften zur Schwimmfähigkeit bei Grundschülern Gründung eines interkommunalen Kooperationskreises im Februar 2012. Darin vertreten sind Kultur-, Schul- und Sportreferat der Stadt Würzburg, das Amt für Jugend und Familie im Landkreis, Gesundheitsamt, Schulamt, Lebensrettungsgesellschaften DLRG und Wasserwacht, Sportvereine und weitere Personen aus dem Schwimmsport. Erarbeitung eines Konzeptes zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit von Grundschülern. Pro Jahrgang sind 10 Wasserstunden vorgesehen; bestehender Unterricht soll verstärkt und intensiviert werden.

  • Oberbürgermeister Georg Rosenthal und Landrat Eberhard Nuß übernehmen die Schirmherrschaft für „Tauch nicht ab! Lern schwimmen!“, der 12-fache Weltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner im Freiwasser-Langstreckenschwimmen Thomas Lurz ist „Schirmpate“. Erstellung von Werbematerialien und flächendeckende mehrdimensionale Werbung (Flyer, Plakate; Start 11/2012)
  • Akquise und Ausbildung von ehrenamtlichen Schwimmhelferinnen und -helfern (Senioren) durch DLRG und Wasserwacht, sie müssen das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze erwerben und ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.
  • Beginn der Pilotphase (Februar bis Juli 2013) an 10 Grundschulen in Stadt und Land, 14 Schwimmhelfer sind hier im Einsatz. Das Pilotprojekt wird evaluiert. Ab dem Schuljahr 2013/14 soll das Unterstützungsangebot nach und nach möglichst auf alle Grundschulklassen ausgeweitet werden.
  • Kostenlose außerschulische Angebote für Kinder, die mehr Zeit zum Schwimmenlernen benötigen (Kooperation mit Sportvereinen), geplant sind außerdem Projekte der DLRG in Kindertagesstätten (Bade- und Eisregeln); lokale Schwimmveranstaltungen mit Thomas Lurz (z.B. Übergabe der Schwimmabzeichen).

Die interdisziplinäre Lenkungsgruppe und der Kooperationskreis Schwimmfähigkeit treffen sich regelmäßig, externe Berater sind u.a. der Sportbeauftragte Schwimmen und die Regierung von Unterfranken.
Dokumentation: Projektbericht, Pressespiegel, Präsentationen der KoK-Sitzungen, Handout Medienkonferenz

Ressourcen, Finanzierung

Teils vorhandene oder aufgestockte personelle Ressourcen aus den Fachabteilungen von Stadt, Landkreis und Schulamt, Anschubfinanzierung für die Pilotphase durch die Sparkassenstiftung zur Abdeckung der Kosten der Schwimmhelfer (Fahrtkosten, Ausbildung, Anerkennung) sowie der Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Plakate). Die Finanzierung ab dem Schuljahr 2013/14 ist noch unklar.

Kommentar aus dem Projekt

„Wir freuen uns, dass sich so viele Schwimmhelfer gefunden haben, die ihre Zeit investieren und unsere Lehrkräfte im Unterricht unterstützen. Die Rettungsschwimmerausbildung war intensiv und anstrengend, weshalb ich allen Ehrenamtlichen meinen größten Respekt zolle. Die Schulen haben das Angebot dankend angenommen …“ (Schulamtsdirektorin Gabriele Rube, Würzburg)

„Die Kinder lieben ihre Schwimmhelfer und haben schnell Vertrauen gefasst“ (Christa Lindner, ehrenamtliche Schwimmhelferin/Main-Post, 09.07.2013)

Kontakt

Kooperationskreis Schwimmfähigkeit in Stadt und Landkreis Würzburg

Ansprechpartner:

Nadine Bernard
Stadt Würzburg, Fachbereich Schule
Beim Grafeneckart 1
97070 Würzburg
Tel.: 0931-373498
Email: schwimmen@stadt.wuerzburg.de

und:

Sandra Handke
Landratsamt Würzburg, Servicestelle Sport
Zeppelinstraße 15
97074 Würzburg
Tel.: 0931-8003 379
Email: Schwimmen-im-landkreis@lra-wue.bayern.de

Stand der Projektinformation: September 2016